FXdirekt Bank: Was kommt nach der Insolvenz?

In den vergangenen Wochen und Monaten überschlugen sich die negativen Nachrichten bzgl. des Forex Brokers FXdirekt. Immer neue Details eines großen Skandals kamen zum Vorschein, die Anleger fürchteten zurecht den Verlust ihres Kapitals. Angeblich sollen die Kundenbetreuer Informationen über die kurzfristigen Anlageabsichten der Kunden an die Bank weitergegeben haben, die dann die Kurse künstlich in die Höhe trieb.

Wie stellt sich die Lage derzeit dar?

Das Ganze gleicht einem großen Chaos: Momentan kommen die Anleger noch einmal mehr an ihre Kontodaten und Auszüge, was auch dadurch bedingt ist, dass der insolvente Broker zuletzt die Rechnungen der von ihm beauftragten Rechenzentren nicht mehr zahlen konnten. Daraufhin wurden die Systeme abgeschaltet.

Für die Kunden ergibt sich daraus ein großes Problem: Wie soll man seinen Kontostand bzw. die Höhe des angelegten Kapitals nachweisen, wenn man nicht an die entsprechenden Unterlagen kommt?

Der Insolvenzverwalter versucht Ruhe in das Geschehen zu bringen. Laut seiner Aussage wird mit Hochdruck daran gearbeitet, wieder in die Systeme zu kommen. Insgesamt schuldet der Broker seinen Kunden noch rund 17 Millionen Euro, die von der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen erstattet werden sollen. Doch das ganze gestaltet sich schwierig. Jeder Fall muss individuell geprüft werden, ohne entsprechende Nachweise kann sich das Ganze lange hinziehen.

Laut Insolvenzverwalter wird jeder Kunde einzeln per Post angeschrieben. Man bittet darum, dieses Anschreiben abzuwarten und die entsprechenden Ansprüche erst dann geltend zu machen. Alles andere habe keinen Sinn.

Und noch ein weiteres Problem macht vielen Anlegern zu schaffen: Die Entschädigungseinrichtung zahlt ausschließlich für Verluste in EU-Währungen. Da FXdirekt die Konten nach Wunsch aber auch in USD oder Schweizer Franken führte, gehen diese Anleger aller Voraussicht nach leer aus.

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